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7 Fragen an den Berliner Künstler
Daniel Kannenberg.

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Werke, die es immer wieder aufs Neue zu entdecken gilt: impulsiv, frei und zugleich höchst präzise.

 

Wann ist bei dir der Wunsch entstanden, Künstler zu werden und das zu tun, was du heute tust?

 

Ich habe eigentlich immer gemalt wie die meisten Kinder –ich habe nur nie aufgehört und einfach weiter gemalt. 

 

Als ich dann studiert habe, habe ich zwischendurch ein Grafikdesign-Studium begonnen, aber schnell gemerkt, dass der Geruch von Ölfarbe mich noch mehr fasziniert. So bin ich dann in die Ateliers gekommen.

 

 

Und wie hat es dann genau mit der Malerei angefangen?

 

Ich mag die Illusion, die man mit Malerei erzeugen kann. Das Dünne und das Leichte. Dass man Tiefe und Volumen mit ganz wenig zeigen kann. Das ist das, was mich fasziniert –die Leichtigkeit. Und auch die Leichtigkeit des Mediums. Ich bin auch fasziniert von Oberflächen, von Materialitäten.

Man sagt ja manchmal: Das und das ist oberflächlich. Aber ich finde Oberflächliches nichts Schlechtes. Für mich ist die Oberfläche auch eine Form von Wahrheit. 

 

Wie fängst du Oberflächen in deiner

Kunst ein?

 

In meiner Kunst gibt es nicht die eine Oberfläche. Sie ist eher architektonisch aufgebaut. Es gibt Stellen, an denen man den ursprünglichen Malgrund sieht. Und dann gibt es Stellen, die viel intensiver bearbeitet sind. Ähnlich wie im Flugzeug über Brandenburg auf dem Weg nach Berlin. Es gibt kaum besiedelte Stellen – und dann sieht man plötzlich das Licht der Stadt komplett konzentiert.

 

Was ich auf keinen Fall möchte, ist ein an seiner Oberfläche komplett gleich behandeltes Bild. Das ist für mich auch ein großer Unterschied zur Fotografie. 

 

 

Du hast die Welt bereist –

auch für die Kunst. Welchen Einfluss hat das?

 

Viele meiner Werke beschäftigen sich mit Jetlags, mit Zeitverschiebung. Das Aufwachen in einem Hotel. Sich zu fragen: Wer bin ich? Wo bin ich? Das kennt ja fast jeder. Dieses Gefühl, in einem Raum verloren zu sein. Damit spielen meine Bilder. Man hat das Gefühl, in einen Raum zu kommen, der keinen Boden und keine Wände hat.

 

Du warst viel in Japan.

Welche Einflüsse gibt es von dort?

 

Japan hat mich sehr beeinfllusst. Ich habe viel Zeit dort verbracht. In Japan gibt es diese Gegensätze. Die Leere in Zen-Tempeln trifft auf die Fülle der Großstadt. Das sind zwei Gegensätze, die mich häufig in meiner Kunst beschäftigen.

 

 

Was brauchst du, um arbeiten zu können?

 

Auf jeden Fall gute Laune. Es gibt einige Dinge, dich mich in Stimmung bringen: gutes Essen (vor allem Sushi), jede Form von Selbsthilfebüchern (die liebe ich total), guter Kaffee, Kampfsport im Fernsehen, Joggen (am liebsten ohne T-Shirt auf dem Tempelhofer Feld) – und Paul Valéry.

 

 

Andere gehen nachts an den Kühlschrank – gehst du nachts ins Atelier, um zu malen?

 

Das nicht unbedingt, aber ich träume von Bildern. Und vom Malen.

Ich male sozusagen im Traum weiter.

 

1971

Born in Dortmund, Germany

 

1993 – 1994

Studies at the Academie voor beeldende Kunsten, Rotterdam, The Netherlands

 

1994 – 1999

Studies at the Universität der Künste, Berlin, Germany

 

1999

Master of Fine Arts at Prof. Bernd Koberling, 

Universität der Künste Berlin, Germany

 

2003 – 2006

Studying visits in Japan, Thailand, Korea

 

Lives and works in Berlin and Frankfurt / Main, Germany 

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