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Gérard Walther

Gérard Walther malt seit 60 Jahren den Menschen – zerrissen, vibrierend, mal klar umrissen, mal nur noch als Ahnung. Seine Werke pulsieren zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Nordafrika und Nachkriegsdeutschland, zwischen Zeitungspapier und Stofffragment. Das ist Biografie als Bild. Geschichte als Haut. Identität als Collage.

Und inmitten all dessen: ein Plädoyer für das Echte. Keine Filter, keine Reproduktionen, kein Algorithmus. Nur das Werk – und die Person, die es betrachtet.

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Seismograph unserer Zeit.

 

 

Gérard Walther, geboren 1943 in Carcassonne, Frankreich, ist ein Vertreter der Nachkriegskunst, dessen Entwicklung von einer Vielzahl persönlicher und kultureller Erfahrungen geprägt wurde. Die Zeit, die er in Marokko und Algerien verbrachte, hat ihn ebenso tief beeinflusst wie seine Ausbildung an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Dijon und an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg. Nachdem er sich einige Jahre als Grafiker erfolgreich in Hamburg etabliert hatte, widmete er sich schließlich vollständig seiner Arbeit als freier Künstler und Dozent.

 

Sein Sujet ist der Mensch. Mal allein, mal in der Gruppe. Mal konkret, mal diffus. Seine Werke sind emotionale Landschaften, in denen dynamische Figuren mit Vitalität pulsieren und die kulturelle Fülle widerspiegeln, die ihn umgibt. 

 

Walther lädt die Betrachter ein, in die Tiefe seiner Kunst einzutauchen, wo jede Farbe und jeder Pinselstrich eine Geschichte erzählt – eine Verbindung zwischen dem Sichtbaren und dem Gefühlten, zwischen Realität und Imagination.

 

Seine expressive Pinseltechnik ist durch dynamische Striche geprägt. Der Einsatz der Farben entscheidet darüber, ob seine Werke kraftvoll-lebendig oder melancholisch-zurückhaltend sind. Emotionen fängt er in seinen zwischen Abstraktion und Figurativem oszillierenden Werke unvermittelt ein. 

 Die collagenartige Aufbereitung vieler seiner Werke addieren unterschiedliche Dimensionen hinzu. Es kommen Stoffe zum Einsatz, die die Vergangenheit Walthers in Nordafrika und Algerien symbolisieren. Papierelemente, Bestandteile von Zeitungen und Magazinen sind Zeugnis seiner grafischen Vergangenheit, die immer wieder ihre Spuren in seinen Werken hinterlässt. Gérard Walther ist den thematischen Inhalten seiner Werke treu und erfindet sie doch wieder und wieder neu. Sie zeugen von der intensiven Auseinandersetzung mit seiner künstlerischen Identität, der Gesellschaft und ihrer Entwicklung bis hin zum Zerfall und erforschen die menschliche Existenz kontinuierlich.

Walthers künstlerische Welt.

 

 

Die Dynamik des Menschen 

 

Das zentrale Thema in Gérard Walthers Kunst ist der Mensch – mal als Einzelner, mal in der Gruppe, mal konkret, mal diffus. Seine Werke sind pulsierende emotionale Landschaften, die Vitalität und kulturelle Vielfalt widerspiegeln. Aber auch die tiefe Auseinandersetzung mit Ungewissheit und Angst. Mit dynamischer Pinseltechnik und intensiver Farbgestaltung variiert der Künstler zwischen kraftvoll-lebendig und melancholisch-verhalten. In seinen zwischen Figuration und Abstraktion oszillierenden Werken bringt er Emotionen ungeschminkt auf die Leinwand. Seine collagenartige Arbeitsweise fügt eine weitere Dimension hinzu: Stoffe symbolisieren seinen Bezug zu Nordafrika und Algerien, wo er einen Teil seiner Kindheit verbrachte, während Zeitungsausschnitte seine Vergangenheit als Grafiker reflektieren. Diese Elemente machen jedes Werk zu einer Neuinterpretation seiner künstlerischen Identität – eine fortlaufende Reflexion über Gesellschaft, Zerfall und menschliche Existenz.

 

Ein künstlerisches und politisches Statement


Walthers Arbeiten sind weit mehr als ästhetische Darstellungen. Geprägt von den Traumata der Nachkriegsgeneration und den Herausforderungen aktueller gesellschaftlicher Krisen, tragen seine Bilder eine drängende Botschaft in sich. Sie thematisieren soziale Ungleichheiten, geopolitische Unsicherheiten und den Zerfall demokratischer Strukturen. Gleichzeitig fungieren sie als Mahnmale und Denkanstöße, die sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart hinterfragen.

 

Kunst als direkte Erfahrung in Zeiten der Digitalisierung


Für Walther ist Kunst eine unmittelbare, sinnliche Erfahrung, die nicht durch digitale Reproduktionen oder Künstliche Intelligenz ersetzt werden kann. In einer Welt, in der flüchtige Bilder und digitale Ablenkungen dominieren, setzt er auf die physische Präsenz seiner Werke. Er lädt das Publikum ein, die Struktur, Farbintensität und taktile Materialität direkt zu erleben – ohne Filter, ohne Vermittlung.

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